Anna in Amerika
  August 2007 (USA)
 

20. August 2007: Ankunft in den USA

Am 20. August bin ich morgens mit meinen Eltern und meinem Bruder zum Flughafen gefahren. Mir war ein wenig komisch und ich war traurig, weil ich wusste "Jetzt ist es soweit und ich werde meine Familie für eine lange Zeit nicht sehen!"
Am Flughafen angekommen traf ich dann Jasmin und Daniel und wir gaben unsere Koffer auf. Danach füllten Jasmins und meine Eltern Formulare wegen der Flugbegleitung aus. Das war schon mal etwas chaotisch, weil bei Jasmin die Registrierung für die Flugbegleitung verschwunden war. Schließlich ging es dann aber doch noch.
Als wir dann unsere richtigen Tickets ausdrucken wollten, stellte sich heraus, dass Jasmins Flug nur bis zu unserem dritten Flughafen, wo wir wieder umsteigen mussten, registriert war. Da ist wohl beim Reisebüro einiges schief gelaufen. Also musste man das Reisebüro anrufen und nach einigem hin und her ging es dann.

Dann war es soweit: Wir mussten uns verabschieden. Ich war sehr traurig und weinte, weil meine Familie weinte und auch meine Großeltern und mein Onkel waren da. Mir war bewusst wie lange ich alle nicht mehr sehen würde. Ja, der Abschied war schlimm...

Kaum waren Jasmin und ich hinter der Kontrolle (Daniel war schon voraus, weil er keine Flugbegleitung hatte.) war der Abschied aber beinahe vergessen, weil wir unser Gate finden mussten und es eilte. Alles war auch sehr aufregend für mich, weil ich keine Flugerfahrung hatte.
Dann bekamen wir aber unsere Flugbegleitung und wir wurden stressfrei zu unseren Plätzen geführt.
Der erste Start und die erste Landung waren aufregend, weil das ein neues Erlebnis war. Aber ich fand es nicht schlimm.
Auch das Umsteigen in London war nicht schwer,  weil die Flugbegleitung uns an allen Schlangen vorbei den richtigen Weg zeigte und Formalitäten erledigte. Wir warteten dann in einem abgesonderten Raum mit Snacks und Getränken auf unseren nächsten Flug.

Dieser Flug war ganz interessant, weil es ein sehr großes Flugzeug war. Mit Monitoren an den Sitzen des Vordermanns sodass man Fernsehen oder Filme anschauen konnte, Musik hören, auf der Navigation beobachten wo man ist und Flugdetails wie die Temperatur in dieser Höhe sehen konnte. Ich schaute wir gleich zwei Filme an und so hielt es sich mit der Langeweile in dem über neunstündigen Flug in Grenzen. Nur das Sitzen fiel mir schwer, sodass Jasmin und ich immer wieder aufstanden.
(Im Übrigen fand ich das Flugzeugessen gar nicht so schlimm. Curryhuhn mit Reis, Müsliriegel, Orangensaft, Sprite,..., Salat, Brot, Sandwich, Kuchen. Wobei der Kuchen zu süß war....)

Schließlich landeten wir an unserem nächsten Flughafen und warteten vergebens mit der Flugbegleitung auf Jasmins Koffer. Sie waren in London stecken geblieben.
Die Arme war dann natürlich traurig. Bei ihr war heute schon so viel schief gegangen und dann auch noch die Koffer. Man sagte ihr, sie kämen vielleicht in zwei Tagen nach....

Der letzte Flug war dann sehr anstrengend, weil ich sehr müde war und in dem relativ kleinen Flugzeug nicht schlafen konnte. Mir wurde es so langsam auch echt zuviel!

Schließlich kamen wir an. Ich war sehr froh, das Flugzeug endlich verlassen zu können, aber auch sehr gespannt auf meine Gastfamilie.
Alexa, ihr Vater, und die anderen zwei Gastfamilien sowie die Lehrerin Frau W., die bei der Organisation geholfen hat,  begrüßten Jasmin, Daniel und mich freundlich mit einem Plakat. Ich fand es schade, dass nicht meine ganze Gastfamilie gekommen war, erfuhr dann aber, dass diese schon am See in der Ferienhütte waren.

Kaum waren wir am riesigen Haus meiner Gastfamilie angekommen (min. 4 Bäder, etliche Schlafzimmer, Räume die nie richtig verwendet werden, großer Garten etc.), packte ich nur schnell ein paar Dinge aus den Koffern und legte mich schlafen. Ich konnte aber nicht richtig schlafen, weil ich ziemlich Heimweh hatte und es in meinem Zimmer "saukalt" war...

21.-25. August 2007: An der Lake Cabin


Am Tag nach meiner Ankunft fuhren wir gleich morgens (nach dem nicht richtig gemeinsam eingenommenen Frühstück) zu der Ferienhütte meiner Gastfamilie an einen See in Idaho.
Nach über eineinhalb Stunden waren wir dort:
Eine größere Hütte mit drei Schlafzimmern, einem Bad, einer Küche mit großem Wohnraum und einem Kamin.
Ein kleines Hüttchen mit einem Stockbett, einem Doppelbett und einem relativ geräumigen Bad. Dort sollte ich zusammen mit Alexa, ihrer Schwester Megan und ihrer Cousine Sammy schlafen.

Ich war schon etwas nervös als ich dann zum ersten Mal Megan, meine Gastmutter Socorro, Alexas Tante Anna, Onkel Andrew, den Cousin Andrew, einen kleinen Cousin, die kleine Cousine Jasmine und die Cousine Sammy, die gleich alt wie Megan (15) ist, sah. Aber alle waren sehr nett und Alexas Onkel Andrew zeigte sich sehr interessiert und fragte mich vieles über Deutschland. Die anderen waren aber nicht so sehr interessiert…

 Während der Zeit an der Hütte haben wir ein paar kleine Ausflüge gemacht, sind mit dem Boot gefahren (einmal auch zum Einkaufen), waren einmal „Tuben“ (Da wird man auf einer Art reifen hinterm Boot hergezogen. Das macht wirklich Spaß!). und ansonsten sind wir faul rum gelegen oder ein  bisschen geschwommen, was aber immer ziemlich kalt war, weil der Sommer bald vorüber ist. Ich habe mich auch manchmal mittags hingelegt und mir war ab und an etwas schlecht, weil das alles für den Anfang zu viel war und ich sehr müde war. Im Großen und Ganzen war es aber schön an der Hütte.

 Einmal sind wir auf der Ladefläche des Pick Up’s in die Berge gefahren. Das war ziemlich holperig, sodass mein Nacken schmerzte. Aber die Aussicht war klasse! Amerika ist so frei, man sieht manchmal Ewigkeiten kein einziges Haus oder andere Menschen.

Ein anderes Mal sind wir durch einen total verwilderten Wald gelaufen, mit riesigen Bäumen. Das sah alles schon anders aus als hier in Deutschland.

Am 25. August sind wir dann mittags wieder zum Haus nach Washington zurück gefahren. Ich war froh, wieder dort zu sein obwohl es an der Hütte schön ist, aber ich brauchte einfach etwas Ruhe, mein eigenes Zimmer…

 
Ach ja, zum Thema Essen… Morgens gab es immer dicke Panncakes mit Ahornsirup und Speck, manchmal auch noch Rührei oder Spam, der hat die Form eines deutschen Fleischkäses und anscheinend den Geschmack eines Hot Dogs.

Mittags gab es entweder Nudelpfanne oder Sandwiches, immer noch Chips dazu. Abends gab es oft Steak oder man fuhr in ein Restaurant wo es dann z.B. Sanwiches wie das BLT (Sandwich mit Tomaten, Salat, Majo und Speck) gab.

Generell fährt man in Amerika andauernd lange Strecken mit dem Auto, weil alles so weit von einander entfernt ist und man isst sehr viel Fleisch (zu viel nach meinem Geschmack).
Mir kommt das Essen nicht sonderlich gesund vor: Zu viel Speck und anderes Fleisch, Chips, Limonade, sonst muss man Hahnenwasser trinken, Fertigessen…

Kalt ist es in den Häusern außerdem auch. Ich habe jetzt so eine Heizdecke, weil es in meinem Raum so kalt ist und es dort keine Heizung nur so ein kleines Heizgerät gibt. Na ja, man gewöhnt sich dran.

 Im Übrigen hat Jasmin den größeren ihrer zwei Koffer wieder. Aber dennoch fehlen ein paar wichtige Dinge z.B. Erinnerungsstücke an die Familie und Freunde…

 

26. August 2007

Heute sind wir mit der ganzen Verwandtschaft zum Stadtpark gefahren. Dort wurde ich überredet Karussell zu fahren!!! Die Amerikaner schienen das gar nicht peinlich zu finden noch mit 16 und älter Karussell zu fahren. Ich fand es jedoch peinlich, weil man in Deutschland sicher dafür ausgelacht werden würde. Aber gut…in den USA scheint da nichts dabei zu sein.
Danach hat uns Alexas Cousine Sammy in einen Laden geschleppt und als wir drinnen waren stellte sich heraus, dass der etwas seltsam war. Es hab normaler Bücher und witzige T-Shirts, aber unter anderem auch eine George W. Bush Vodoo-Puppe ;o)
Nach dem wir etwas gegessen hatten, brachten wir schließlich die Verwandtschaft zum Flughafen.

Abends haben wir noch ein Baseballspiel angeschaut. Anfangs war es ganz interessant: Der ganze Trubel, das kleine Stadion, das erste Baseballspiel für mich… Aber es wurde schnell etwas langweilig, weil Baseball zu kompliziert ist und ich es somit nicht richtig verstand und weil die Spieler eh selten den Ball gut trafen…
Ich glaube, dass die Leute dort sowieso nur wegen dem Essen hingehen: Überall Essenstände (Hot Dogs, Burger, Steaks, süße Getränke, Eis, Zuckerwatte…). Die Zuschauer waren dementsprechend meist auch recht dick…

27. August 2007

Heute waren wir in einem großen Einkaufsladen. Ich habe mir allerlei Notwendiges gekauft: Kosmetikkram, ein Prepaid-Handy für 20 Dollar + 30 Minuten Guthaben für rund 10 Dollar, einen dünnen Pullover, DVD-Rohlinge für meine Fotos…
Eigentlich wollte ich noch mehr warme Kleidung kaufen, aber ich habe nichts gefunden, weil die Kleiderauswahl nicht so groß war. Eine Jeans wollte ich auch noch, aber ich habe keine passende gefunden. Normalerweise gehen die Hosengrößen in den USA von 1 bis über 20. Und mir passte 1 nicht!!! Genauso wie mir in den USA manchmal bei den Oberteilen die Größe XS nicht passt. Die ganze Kleidung ist viel größer… Deshalb gehen wir morgen noch in eine Shoppingmall, die auch die Größe 0 hat… ;o)
Zuhause merkte ich dann, dass die DVDs mit meinem deutschen Laptop nicht funktionieren. Deshalb müssen wir sie morgen gegen CDs, die auch mit meinem Laptop funktionieren, umtauschen.

 
28. August 2007

Heute waren wir in einer zum Verirren großen Shoppingmall. Ich habe doch noch eine Hose gefunden (in Größe 0 ;o) ) und auch noch ein paar wärmere Oberteile. Der Laden hatte gerade so eine Aktion, dass wenn man ein Teil kauft man dann ein zweites gleichteures oder billigeres für 88 cents bekommt. Dadurch bekamen wir z.B. zwei Jeans für unter 30 Euro (glaube ich, wenn ich das mal so grob umrechne ;o) )… Kleidung ist echt billig hier!
Nur gezahlt habe ich meine Kleidung nicht, da sich meine Gastfamilie nicht davon abbringen ließ für mich zu zahlen…

Am späten Nachmittag sind Alexa, Megan und ich ins Kino gegangen (in den Film „Hairspray“). Ich hab es eigentlich ausreichend verstanden, es war nur etwas doof, dass da fast nur gesungen wurde, was das Verständnis erschwert. Der Film ist eben nach einem Musical gemacht…
Was das Aussehen und das Essens- und Trinkensangebot betrifft, hat sich das Kino nicht sonderlich von den deutschen unterschieden. Man isst nur eher salziges als süßes Popcorn…

Danach haben wir unsere Wäsche gewaschen (gebügelt wird hier nicht) und während wir auf die nächste Ladung warteten Fluch der Karibik 1 angeschaut. Hab es auch wieder ausreichend verstanden. Die Leute haben eben nur mit so witzigen Dialekten gesprochen was das Ganze schwerer machte. Der beste Dialekt ist der von Jack Sparrow, der ist einfach witzig. Auf Englisch hat mit der Film wirklich besser gefallen, den deutschen mag ich nämlich nicht sonderlich. Aber die vielen Dialekte haben das ganze recht interessant gemacht. ;o)

29. August 2007

Heute war nicht sonderlich viel los. Ich  fuhr zu einer weiteren Shoppingmall, weil Megan noch Hosen brauchte. Nachmittags trödelte ich rum und abends schauten Megan und ich Fluch der Karibik 2. Alexa hatte Training für Cross Country. Da rennt man lange Strecken und versucht möglichst schnell zu sein. (Das kann man von der Schule aus machen.)

 

30. August 2007

Heute Morgen haben wir die Schwester von Alexas Vater besucht und dort Blumen geschnitten und Gemüse geholt. Sie ist eigentlich ganz nett, nur ein wenig „schluderig“…

Nachmittags habe ich nicht wirklich etwas getan (Alexa war bei Cross Country und Megan schien nicht sonderlich daran interessiert etwas mit mir zu machen oder hatte eben eine Zeit…) und abends gab es dann eine Art Riesentortillia-Chips mit Hackfleisch, Zwiebeln, Tomaten, Käse, Salat und Salsa. Das war eigentlich ganz lecker.
Danach haben  Alexa und ich Karten gespielt. Später kam noch Megan dazu. Die Stimmung war nur etwas gedrückt, weil Alexa mit Cross Country bereits nach zwei Tagen aufgehört hat. Sie fühlte sich noch nicht bereit so viel zu rennen, aber nachdem sie den Trainer angerufen hatte um ihm Bescheid zu sagen, kamen ihr plötzlich Zweifel, ob sie es nicht doch lieber hätte weiter machen sollen… Den Rest des Abends war sie demnach depri…

Morgen fahren wir bis Montag wieder an die Hütte am See. Ich will irgendwie nicht so richtig, weil ich mich erstmal hier einleben will und nicht dauernd wo anders hin gehen will…

Zum Thema Heimweh: Ich werde des Öfteren traurig, wenn ich an Zuhause denke, aber es geht schon. Solange ich beschäftigt bin und es mir gut geht… Wenn mir aber schlecht ist und es mir langweilig ist, dann werde ich schon ein wenig traurig.

Ich habe jetzt auch dreimal nach Hause telefoniert (öfters ging wegen dem Urlaub an der Hütte nicht). Das ist immer traurig und schön zu gleich. Es ist schön, die Stimmen von der Familie zu hören, zugleich muss man aber irgendwie weinen…

 

31. August 2007

Heute habe ich nicht viel gemacht…
Nach dem Abendessen sind wir (meine Gastfamilie und ich) dann wieder zur Lake Cabin gefahren.

 

 
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